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Tuesday, 14 July 2015
Radfahren in Sizilien? Wer tut sich das freiwillig an?
Radfahren in Sizilien? Wer tut sich das freiwillig an?
Bei dem Verkehr? Die italienischen Autofahrer sind ja berühmt-berüchtigt für ihren, sagen wir es höflich, kreativen Fahrstil. Das ist mir durch den Kopf gegangen, als mich Giuseppe gefragt hat, ob ich ein bisschen in seiner neuen Firma aushelfen möchte. Ein paar Übersetzungen machen, ein paar Mails schreiben und so. Klar, habe ich geantwortet, solange ich da nicht Radfahren muss! Inzwischen sind über fünf Jahre vergangen, ich arbeite mittlerweile hauptberuflich mit Giuseppe…. und der Radfahr-Virus hat mich jetzt auch ganz schön erwischt - letztes Jahr habe ich sogar eine Radlergruppe eine Woche durch Sizilien begleitet!
Meine erste Radtour durch Berg und Tal
Die Neugierde ist beim Übersetzen gekommen. „Über wenig befahrene Landstraßen zwischen sanften Hügeln von einer Barockstadt zur nächsten " war da zu lesen. Das wollte ich auch ausprobieren! So hab ich eines Tages meinen ganzen Mut zusammengefasst, mir ein Rad aus dem Magazin geholt und hab mit meinem Bruder, der gerade auf Besuch da war, eine Runde gestartet.
Auf kaum befahrenen Landstraßen ging es vom Bikeshop in Solarino Richtung Landesinnere durchs Anapo-Tal. Leicht hügelig zog die Landschaft langsam vorbei, weiter drinnen im Tal häuften sich die Spitzkehren und zu guter Letzt ging es dann noch ordentlich bergauf. Ich war so stolz auf mich, als ich endlich oben angekommen bin! Die Abfahrt zurück zum Stützpunkt war dann ein richtiger Spaß. Und da war’s um mich geschehen.
Italienisches Verkehrschaos? Von wegen!
Überraschend war fuer für mich, dass sich die Autofahrer wirklich respektvoll den Radfahrern gegenüber verhalten. Sie halten Abstand und hupen freundlich, und zwar um sich bemerkbar zu machen - nicht um die Radler aus dem Weg zu scheuchen.. Oder wenn wir mit einer Gruppe unterwegs sind und an einer Kreuzung den gesamten Verkehr anhalten, regt sich kaum jemals jemand auf – im Gegenteil - , man winkt uns zu und feuert uns an! SSchließlich ist Radfahren, nach Fußball natürlich, der Volkssport schlechthin in Italien. Und speziell in Sizilien, wo ja auch der amtierende Tour de France-Gewinner Vincenzo Nibali herkommt, hat der Radsport einen sehr hohen Stellenwert.
Was mir auch sehr ggefällt, ist die Kameraderie unter den Radfahrern. Wenn ich mich wieder einmal eine Steigung raufplage, werde ich von vorbeikommenden Radlern angefeuert nicht aufzugeben. Bei Pannen ist es Ehrensache, dass untereinander ausgeholfen wird.
Radparadies Sizilien – wann und wohin?
Das Radrevier im Südosten Siziliens rund um Syrakus ist ungeheuer abwechslungsreich. Lange, flache Strecken entlang der Küste - mit unzähligen Möglichkeiten für Badepausen an den vielen Sandstränden.
Leicht hügelig zwischen den bezaubernden Barock-Dörfern im Hinterland. Und in den Iblei-Bergen gibt es auch anspruchsvollere Steigungen und schnelle Abfahrten. Durch das milde Klima kann man praktisch das ganze Jahr über Radfahren. Im Jänner und Februar regnet es häufiger, aber von März bis Dezember ist das Wetter relativ stabil. Frühling und Herbst sind natürlich ideal. Im Frühling blüht ganz Sizilien - saftig grüne Wiesen und eine bunte Blütenpracht überall. Im Herbst ist das Meer noch angenehm warm vom Sommer, bis spät in den November ist Baden möglich. Aber auch in den Sommermonaten, entlang dem Meer gibt es fast immer eine kühle Brise und schließlich kann man sich auch immer wieder im Meer abkühlen.
Sizilien kulinarisch – Italienische Küche vom Feinsten
Und wer Sizilien radelnd erobert, darf auch ohne Reue schlemmen! Küche ist ungeheuer vielfältig. Die Natur ist großzügig hier und es gibt das ganze Jahr über frischen Fisch, Gemüse und Obst.
Meine Insider-Tipps:
Der Tag im Sommer beginnt in Sizilien übrigens mit Eis. Zum Frühstück gibt es eine Granita alle Mandorle con brioche! Granita ist gestoßenes Eis mit Geschmack, in Syrakus natürlich mit Mandelgeschmack. Und dazu eine Brioche. Von der Brioche zupft man ein Stückchen ab und tunkt es dann in die Granita! PS: Erfunden haben die Granita angeblich die Römer. Die haben Schnee vom Ätna geholt, um ihre Lebensmittel frisch zu halten. Und dabei ist zufällig das Speiseeis entstanden!
Peperoncino-Schokolade in Modica ausprobieren. In Modica wird eine ganz besondere Schokolade hergestellt, die nach einem Rezept, dass die Spanier von den Azteken mitgebracht haben. Der Kakao wird nicht geschmolzen, sondern kalt verarbeitet. Das ergibt eine relativ grobe Schokolade, die dann traditionellerweise mit Peperoncino, also scharfem Chili, aromatisiert wird.
Und auch in Modica ausprobieren: die Ricotta-Cannoli der Konditorei Bonajuto!
http://www.bonajuto.it/en/
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